Wochenspruch Sonntag, den 21.02.21

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ (1. Joh. 3,8b)

In Gen 1,27 lesen wir, dass Gott den Menschen „zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf.“ Viele meinen deshalb, dass alle Menschen „Gottes Ebenbilder“ wären. Diese Meinung entspricht nicht dem biblischen Zeugnis. Gott hat zwar den Menschen nach seinem Bilde geschaffen, aber sein Werk wurde zerstört – vom Teufel. Davon erzählt die berühmte Geschichte vom „Sündenfall“ in Gen 3. Hier nur so viel: Dem Teufel gelang es, den Menschen das Gefühl zu geben, Gott würde ihnen etwas wichtiges vorenthalten. Der Teufel streute also Misstrauen zwischen den Menschen und ihrem Schöpfer. Das Ergebnis ist bekannt. Der Teufel bekam, was er wollte. Die Menschen misstrauten Gott. Sie wollten ab sofort ihr eigenes „Ding“ machen. Sie wollten so leben, wie sie wollen, nicht wie ihr Schöpfer will. Sie wollten ihre eigenen Ziele verfolgen und nicht die Ziele Gottes. Sie wollten ihr eigener Gott sein und sich von niemanden reinreden lassen in dem, was sie tun und nicht tun sollen. Die Frage, wann der „Sündenfall“ passiert ist, wird in der Bibel nicht beantwortet. Hier steht nur, dass sich alle Menschen bis auf den heutigen Tag wie Adam und Eva verhalten; zumindest von Natur aus verhalten sie sich so. Dabei merken sie oft gar nicht, dass sie ohne Gott genau so leben, wie der Teufel es will; oder mit den Worten unseres Wochenspruches gesagt. Sie merken gar nicht, dass sie ohne Gott die „Werke des Teufels“ tun; selbst dann, wenn sie Dinge tun, die moralisch gut sind! Das ist wie bei Eltern. Wenn die Kinder sich von ihnen lossagen, gefällt ihnen das nicht und sie sind unglücklich, auch wenn die Kinder Großes leisten. Jesus sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Joh. 15,5). Und er meint: Ohne Gemeinschaft mit Gott zu haben, könnt ihr nichts tun, was Gott gefällt. ---
Der Teufel hat es in unserer Gesellschaft sehr leicht, weil kaum noch jemand an ihn glaubt. Deshalb klagt ihn auch kaum jemand an, wenn Böses in der Welt geschieht, wenn Menschen einander hassen, wenn sie einander betrügen, ermorden und bekriegen, wenn Kinder Opfer sexueller Perversionen werden u.v.a. mehr. Stattdessen hören wir oft die Klage und Frage „wie kann Gott das zulassen?!“  ---
Gott hat mit den „Werken des Teufels“ nichts zu tun. Er hat seinen Sohn in die Welt geschickt, um sie zu „zerstören“. ----
Die Waffen des Sohnes, die er gegen den Teufel einsetzt, sind seine Worte, die Worte Gottes. Er spricht diese Worte zu allen Menschen und er hofft, dass möglichst viele Menschen seine Worte hören mit einem offenen, weiten und empfänglichen „inneren Ohr“. Denn Gott „zerstört die Werke des Teufels“ nicht in der Form, dass er sie mit einem Schlag aus der Welt verbannen würde. Er zerstört sie in einzelnen Menschen, die den Geist Gottes empfangen und als seine „Kinder“ wiedergeboren werden, über die der Teufel keine Macht mehr hat. Johannes schreibt: „Wer aus Gott geboren ist, tut keine Sünde; denn Gottes Samen bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen.“ (V9). Der „Samen Gottes“ (V 9) ist hier ein Bild für den Geist Gottes bzw. für das Wort Gottes, das diesen Geist enthält. Wenn ein Mensch die Worte Gottes hört und offen und empfänglich für den Geist ist, der in ihnen enthalten ist, dann wird er sozusagen als „Kind Gottes“ „aus Gott (neu/ wieder) geboren“. Wiedergeborene Christen haben also zwei Geburten hinter sich: Eine natürliche und eine geistige.
Kinder sind noch nicht erwachsen. Sie müssen sich erst noch entwickeln. Das braucht Zeit. Aber das Ziel ist klar. Sie werden erwachsen und alle Gaben, die in ihnen angelegt sind, voll entfalten können. Johannes beschreibt dieses Geheimnis mit folgenden Worten: „… wir sind schon Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein;“ (V 2). Das heißt: „Kinder Gottes“ befinden sich in einer Entwicklung, die Gottes Geist in ihnen ausgelöst hat und weiter vorantreibt. Am Ende dieser geistlichen Entwicklung sind sie Gott „gleich“, seine „Ebenbilder.“ Deshalb kann Johannes sagen: „Wer aus Gott geboren ist, tut keine Sünde, … er kann nicht sündigen.“ (V 9).
Je mehr Menschen wiedergeboren werden, je größer ist der Sieg Gottes über den Teufel. Und damit die „Kinder Gottes“ erwachsen werden und immer weniger „Sünde tun“, müssen sie weiterhin mit Gott und Jesus verbunden bleiben und deren Worte weiterhin hören, kauen, schmecken, verinnerlichen und verdauen. Denn diese Worte sind die Nahrung von der das „Kind Gottes“ in uns lebt und sich entwickelt; bis zur göttlichen Vollkommenheit! (Mt 5,48). Ob wir diese schon zu irdischen Lebzeiten erreichen? Diese Frage ist nicht entscheidend. Sie kann offen bleiben. Entscheidend ist, ob wir auf dem Weg sind. Denn als „Kinder Gottes“ sind wir auf jeden Fall Erben seiner „Herrlichkeit“. ---
Gott segne euer Hören und Beten! Amen.

Bleiben Sie gesund und vor allem mit Gott/ Jesus verbunden.

Ihr Pfarrer Roland Hussung