Wochenspruch Sonntag, den 07.02.2021

„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ (Hebr. 3,15)

Der Wochenspruch zum Sonntag Sexagesimae ist der Anfang eines Zitates aus Ps 95. Für den Verfasser des Hebräerbriefes, ich nenne ihn der Einfachheit halber Paulus, ist klar, in den Worten des Psalms spricht der Heilige Geist zu uns (V 7). Dieser erinnert uns Christen an ein Ereignis zur Zeit Mose. Er will uns ermahnen und warnen, nicht denselben Fehler zu begehen, den die Israeliten damals auf dem Weg von Ägypten nach Israel begingen. Der Fehler damals bestand darin, dass sie den Glauben daran verloren, dass Gott bei ihnen ist, dass er mit ihnen ihren Weg geht und dass er sie sicher bis an das versprochene Ziel führen wird.
Die Israeliten hatten ihren Glauben deshalb verloren, weil es ein Problem gab. Sie und ihr Vieh hatten kein Wasser. In ihrer Verzweiflung forderten sie von Mose, dass er ihnen Wasser besorge. Doch Mose geht auf ihre Forderung nicht ein. Sie sollen den Herrn nicht auf die Probe stellen. Der Hinweis auf den Herrn bewirkt bei den Israeliten nichts. Sie erinnern sich nicht an das, was Gott bisher für sie getan hatte. Stattdessen resignieren sie. Sie glauben nicht an Gottes Beistand, sondern daran, dass sie sterben müssen. Gott ist darüber sehr verärgert und zornig, weil die Israeliten sein Versprechen anzweifeln.
Dennoch lässt er ein Wunder geschehen. Er befiehlt Mose, mit seinem Stab an einen Felsen zu schlagen, aus dem Wasser hervorsprudelt. Aber in die Ruhe Gottes (V 11 und  V 18) sollten sie nicht eingehen. Das war die Strafe für ihren Unglauben bzw. Ungehorsam (V 18).

Der Heilige Geist erinnert die Christen zur Zeit des Apostels Paulus an dieses Ereignis, weil auch sie Gefahr liefen, an den Versprechen Gottes zu zweifeln. Und was für die Zeit des Apostels gilt, gilt für alle Zeiten bis heute. Immer wenn es Probleme in unserem Leben gibt, wenn es nicht so läuft, wie wir es gerne hätten und geplant haben, wenn wir etwa krank werden oder das Schicksal zuschlägt, zweifeln und hadern wir, schotten wir uns ab und „verstocken unsre Herzen“ und wollen nichts mehr wissen von Gott und Jesus. Stattdessen fühlen wir uns bestätigt in dem, was viele behaupten, dass es keinen Gott gebe oder dass wir ihm egal seien.
Christen, die so denken und glauben ermahnt Paulus eindringlich: „„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ Oder anders gesagt: „Auch wenn es heute ein „Scheißtag“ sein sollte, haltet eure Ohren nicht zu und verschließt euch nicht! Hört vielmehr auf die Stimme Jesu. Der steht auch jetzt vor euch. Er spricht zu euch. Öffnet ihm eure Herzenstür! Lasst ihn eintreten in euer Innerstes! Schüttet eure Herzen vor ihm aus! Eure Sorgen und Ängste vertraut ihm an! Ladet all das bei ihm ab, von dem ihr nicht wisst, wohin damit! Früher oder später werdet ihr es sehen bzw. spüren. Er ist wirklich da. Er will eure unruhigen Seelen zur Ruhe kommen lassen. Er will euren friedlosen Seelen Frieden schenken. Das ist keine Frage. Die Frage ist vielmehr die: Wollt ihr das auch?“

Gott segne euer Beten und Hören! Amen.

Bleiben Sie gesund und vor allem mit Jesus/ Gott verbunden!

Ihr Pfarrer Roland Hussung